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FRAGEN 

In Deutschland bezeichen sich immer noch viele Menschen als Christen. Leider geht das Wissen über das Christentum und den Glauben aber immer mehr zurück. Wir haben uns deshalb entschieden, auf dieser Seite ein paar Fragen zu beantworten, die uns immer wieder gestellt werden. Viele Antworten stammen aus dem Buch Fragen von Prof. Dr. Werner Gitt aus dem CLV-Verlag, das wir sehr empfehlen. Wir danken dem CLV-Verlag für die Erlaubnis, Auszüge aus diesem Buch veröffentlichen zu dürfen. 

  • Woher kann ich wissen, dass es Gott gibt?"
    Es gibt kein Volk und keinen Stamm auf dieser Erde, in dem die Menschen nicht in irgendeiner Form an einen Gott, einen Geist oder ein Wesen glauben, das über ihnen steht. Das gilt auch für die isoliertesten Urwaldstämme, die nie eine Berührung mit einer anderen Kultur und schon gar nicht mit dem christlichen Gott hatten. Wie kommt das? Wir haben alle die denkerische Fähigkeit, von der beobachtbaren Schöpfung auf den unsichtbaren Schöpfer zu schließen. Niemand glaubt, dass ein Auto, eine Uhr oder auch nur ein Knopf oder eine Büroklammer von selbst entstehen. Darum schreibt Paulus im Neuen Testament: " (Römer 1,20). Aus der Schöpfung können wir allerdings nur erfahren, dass ein Gott existiert und auf seine Kraft und seinen Ideenreichtum schließen, nicht aber auf seine Wesensart (z. B. Liebe, Leben, Barmherzigkeit, Güte). Dazu ist uns die Bibel gegeben. Bibelstellen © 2019 by Karl-Heinz Vanheiden (Textstand 19.10)
  • Wo ist Gott?
    Nach unseren Vorstellungen versuchen wir, Gott räumlich zu lokarisieren. Darum finden wir bei den heidnischen Gottesvorstellungen des Altertums wie auch im Neuheidentum derartige Angaben. Die Griechen glaubten, ihre Götter würden auf dem Berg Olymp wohnen, und die Germanen lokalisierten sie in Walhall. Der französische Mathematiker und Astronom Pierre S.M. Laplace (1749-1827) meinte: »Ich habe das ganze Weltall durchforscht, aber Gott habe ich nirgends gefunden.« Ähnliches stellten auch sowjetische Kosmonauten fest: »Ich bin Gott bei meinem Flug nicht begegnet« (Nikolajew, 1962 mit Wostok III). Alle diese Aussagen sind im Licht der Bibel grundfalsch, denn Gott ist überräumlich. Er, der den Raum geschaffen hat, kann nicht Teil des Raumes sein. Vielmehr durchdringt er jede Position des Raumes; er ist allgegenwärtig. Dies erklärt Paulus den heidnischen Athenern auf dem Areopag: Der Psalmist weiß ebenso um diese Realität, wenn er bekennt: (Psalm 139,3+5) Auch hier wird das vollständige Umgeben und Durchdringen Gottes angezeigt. Die mathematische Vorstellung von höherdimensionalen Räumen (unser Raum hat drei Dimensionen) kann uns bei der Frage »Wo ist Gott?« eine Hilfe sein. Der n-dimensionale Raum ist dabei nur eine Untermenge des (n+1)-dimensionalen Raumes. So ist z.B. der vierdimensionale Raum nicht vom dreidimensionalen aufnehmbar, dennoch durchdringt er ihn völlig. Diesen Sachverhalt beschreibt die Bibel, wenn es in 1.Könige 8,27a heißt: Bibelstellen © 2019 by Karl-Heinz Vanheiden (Textstand 19.10)
  • Warum ist Gott nicht zu sehen?
    Die ersten von Gott geschaffenen Menschen, Adam und Eva, lebten so mit Gott, dass sie ihn direkt sehen konnten. Im Sündenfall trennte sich der Mensch von Gott. Er ist ein heiliger Gott, der jede Sünde hasst, und somit endete diese ursprüngliche Lebensgemeinschaft. Weil Gott " (1.Timotheus 6,16), werden wir ihn erst wieder sehen, wenn wir nach dem Tod zu ihm kommen. Der Weg dorthin ist nur durch den Herrn Jesus möglich: (Johannes 14,6) Bibelstellen © 2019 by Karl-Heinz Vanheiden (Textstand 19.10)
  • Wie kann ein liebender Gott Leid zulassen?
    Vor dem Sündenfall gab es weder Tod noch Leid, weder Schmerz noch irgendetwas von dem, was uns heute so viel Mühe macht. Gott hatte alles so gemacht, dass der Mensch unter idealen Bedingungen leben konnte. In freier Entscheidung ging der Mensch eigene Wege, die von Gott wegführten. Warum Gott uns einen so weiten Freiheitsradius zubilligt, können wir nicht erklären. Wir stellen aber fest: Wer von Gott weggeht, gelangt ins Elend. Diese bittere Erfahrung machen wir bis zum heutigen Tag. Manche Menschen sind dazu geneigt, Gott die Schuld zuzuschieben. Dabei sollten wir bedenken, dass nicht Gott, sondern der Mensch der Verursacher ist. Wenn wir des Nachts auf der Autobahn das Scheinwerferlicht ausschalten und es so zu einem Unfall kommt, dürfen wir nicht dem Autohersteller die Schuld geben. Er hat die konstruktiven Vorgaben für die Beleuchtung gegeben; wenn wir sie willentlich abschalten, ist das allein unsere Sache. (1.Johannes 1,5) und wenn wir uns in die Finsternis der Gottesferne begeben, dürfen wir uns nicht bei dem Schöpfer beklagen, der uns doch für seine Nähe geschaffen hat. Gott ist und bleibt ein Gott der Liebe, denn er hat Unvorstellbares getan: Er gab seinen eigenen Sohn dahin, um uns aus unserer selbst verschuldeten Situation freizukaufen. Jesus sagt von sich in Johannes 15,13: Gibt es eine größere Liebe? Nie ist etwas Größeres für den Menschen vollbracht worden als in der Tat auf Golgatha: Jesu Tod am Kreuz ist somit der Höhepunkt göttlicher Liebe. Wir leben alle – ob gläubig oder ungläubig – in der gefallenen Schöpfung, in der das Leid in all seinen uns wohlbekannten Ausprägungen genereller Bestandteil ist. Nicht deutbar bleibt für uns das individuelle Leid. Warum geht es dem einen gut, und der andere ist durch Not und schwere Krankheit hart geschlagen? Oft muss der Gläubige sogar mehr leiden als der Gottlose, wie es der Psalmist feststellt: (Psalm 73,3-5) Er findet aber auch die richtige Einordnung seiner individuellen Not, die er nicht als Strafe für eigene Sünde ansieht. Er hadert nicht mit Gott, sondern klammert sich fest an ihn: (Psalm 73,23-24+26) Bibelstellen © 2019 by Karl-Heinz Vanheiden (Textstand 19.10)
  • Ist Gott schuld an allem?
    Als Gott Adam nach dem Sündenfall zur Verantwortung zog, verwies dieser auf Eva: (1. Mose 3,12). Als Gott dann die Frau ansprach, wies auch Eva von sich weg: (1. Mose 3,13). Bezüglich unserer Schuld haben wir ein merkwürdiges Verhalten: Wir schieben sie immer von uns ab, bis wir letztlich Gott zum Schuldigen erklären. Nun aber passiert das Unvorstellbare: In Jesus nimmt Gott alle Schuld auf sich: (2. Korinther 5,21). Das Gericht Gottes über die Sünde der Welt entlädt sich auf den Sohn Gottes. Ihn trifft der Bannstrahl mit voller Schärfe; das ganze Land verfinstert sich für drei Stunden, er ist wirklich von Gott verlassen. Er hat (damit wir frei ausgehen können. Das ist das Manifest der Liebe Gottes. Eine bessere Botschaft als dieses Evangelium gibt es nicht.
  • Ist Gott im Alten Testament ein anderer als im Neuen?
    Manche Leute sind der Meinung, im Alten Testament (AT) sei Gott ein Gott des Zornes und der Rache und im Neuen Testament (NT) ein Gott der Liebe. Diese Auffassung ist durch die beiden folgenden Aussagen aus dem AT und NT leicht zu widerlegen: In Jeremia 31,3 (AT) sagt Gott: , und im NT lesen wir bei Hebräer 10,31: Gott ist sowohl der zornige Gott gegenüber der Sünde als auch der liebende Gott gegenüber dem, dem seine Schuld leid tut und es wieder in Ordnung bringen will. Dieses Zeugnis finden wir sowohl im AT als auch im NT, denn Gott ist immer derselbe. (Jakobus 1,17). Ebenso hat sich der Sohn Gottes wesensmäßig nie verändert: Die Bibel ist voller Beispiele, wie Gott die Sünde an Menschen bestraft und wie er andererseits die Seinen bewahrt. In der Sintflut ging die ganze Menschheit wegen ihrer Bosheit unter, und nur acht Leute wurden gerettet. Ebenso wird im Endgericht der größte Teil der Menschheit verloren gehen, weil sie den bequemen Weg ohne Gott gingen (Matthäus 7,13-14). Gott hatte seinem Volk Israel das verheißene Land gegeben, aber beim Auszug aus Ägypten überfallen die Amalekiter Nachzügler der Gruppe. In 5. Mose 25,17-19 wird den Amalekitern das Gericht der Auslöschung angesagt, das Saul zu späterer Zeit auf Befehl Gottes auszuführen hatte (1. Samuel 15,3). Zu neutestamentlicher Zeit werden Ananias und Saphira von Gott getötet, weil sie nicht die ganze Wahrheit sagten (Apostelgeschichte 5,1-11). An diesen Beispielen können wir lernen, dass Gott jede Sünde ernster nimmt, als wir denken. Auch darin hat sich Gott nie geändert. Er hasst jede Sünde, und er wird jede falsche Tat bestrafen. Er könnte auch heute ganze Völker vernichten. Wir Deutschen haben gegen über Gott in besonders harter Weise gesündigt, weil in unserem Volk während des Dritten Reiches ein radikales Ausrottungsprogramm gegen sein Volk Israel entwickelt wurde. Die 40-jährige Teilung Deutschlands und der Verlust der Ostgebiete sind ein deutliches Gericht dafür. Gott hätte auch das ganze Volk vernichten können, aber seine Barmherzigkeit war so groß, dass er es nicht getan hat; vielleicht auch wegen der immer noch vorhandenen Gläubigen im Volk. Sodom und Gomorra wären nicht untergegangen, hätte es wenigstens zehn Gerechte dort gegeben (1. Mose 18,32). Wenn das Gericht nicht immer augenblicklich stattfindet, ist das Gottes Gnade. Einmal aber wird über das Leben von jedem abgerechnet, sowohl über die Gläubigen (2. Korinther 5,10) als auch die Ungläubigen (Hebräer 9,27; Offenbarung 20,11-15). Bibelstellen © 2019 by Karl-Heinz Vanheiden (Textstand 19.10)
  • Hat Jesus wirklich gelebt und ist er Gottes Sohn?
    Die Ankündigung des Kommens Jesu in diese Welt gehört zu den markantesten prophetischen Aussagen. In detaillierter Weise sagt das Alte Testament (AT) seinen Geburtsort Bethlehem (AT: Micha 5,1 → NT: Lukas 2,4), seine Abstammungslinie (AT: 2.Samuel 7,16 → NT: Matthäus 1,1-17), das er gleichzeitig Sohn Gottes (AT: Psalm 2,7 & 2.Samuel 7,14 → NT: Hebräer 1,5) und der Menschensohn ist (AT: Daniel 7,13 → NT: Lukas 21,27), sein Wirken (AT: Jesaja 42,7 → NT: Johannes 9), den Grund seines Kommens (AT: Jesaja 53,4-5 → NT: Markus 10,45), den Verrat an ihm für 30 Silberlinge (AT: Sacharja 11,12 → NT: Matthäus 26,15), sein Leiden und Sterben am Kreuz (AT: Psalm 22 → NT: Lukas 24,26) sowie seine Auferstehung (AT: Hosea 6,2 → NT: Lukas 24,46) voraus. Durch den deutlichen Abstand von 400 Jahren zwischen dem letzten Buch des Alten Testamentes und der neutestamentlichen Zeit bekommen die erfüllten Prophetien auf Christus ihr besonders eindrückliches Gewicht hinsichtlich der oben gestellten Frage. Auch außerbiblische Quellen bezeugen das Leben Jesu, wie z. B. der römische Historiker Tacitus, der römische Hofbeamte Sueton unter dem Kaiser Hadrian, der römische Statthalter von Bithynien in Kleinasien, Thallus u. a. Beispielhaft sei hier ein Zitat des bekannten jüdischen Geschichtsschreibers Flavius Josephus (geb. 37 n.Chr.) genannt: »Um diese Zeit lebte Jesus, ein weiser Mensch, wenn man ihn überhaupt einen Menschen nennen darf. Er war nämlich der Vollbringer ganz unglaublicher Taten und der Lehrer aller Menschen, die mit Freuden die Wahrheit aufnahmen. So zog er viele Juden und auch viele Heiden an sich. Er war der Christus. Und obgleich ihn Pilatus auf Betreiben der Vornehmsten unseres Volkes zum Kreuzestod verurteilte, wurden doch seine früheren Anhänger nicht untreu. Denn er erschien ihnen am dritten Tage wieder lebend, wie gottgesagte Propheten dies und tausend andere wunderbare Dinge von ihm vor her verkündigt hatten.« (Jüdische Altertümer XVIII.3.3) Gott selbst bestätigt Jesus als seinen Sohn (bei der Taufe: Matthäus 3,17; auf dem Berg der Verklärung: Markus 9,7), und der Engel kündigt seine Geburt als Sohn des Allerhöchsten an (Lukas 1,32). Der Herr Jesus bekennt sich im Verhör vor dem Hohen Rat, dem höchsten Regierungs- und Richterkollegium in Israel (= die Hohenpriester, Ältesten und Schriftgelehrten) unter Vorsitz des Hohenpriesters Kaiphas (Matthäus 26,63-64; Markus 14,61-62; Lukas 22,70) als Gottes Sohn. Ebenso bezeugen die unterschiedlichsten Männer und Frauen der Bibel Jesus als den Sohn Gottes: • Petrus: (Matthäus 16,16). • Johannes: (1.Johannes 4,15). • Paulus: (Galater 2,20). • Martha aus Bethanien: (Johannes 11,27) • Nathanael: (Johannes 1,49) • Der römische Hauptmann bei der Kreuzigung: (Matthäus 27,54). • Der äthiopische Finanzminister: Auch der Teufel weiß um Jesu Sohnschaft Gottes (Matthäus 4,3+6), und die Dämonen müssen ihn als den Sohn Gottes anerkennen (Matthäus 8,29). Dass Jesus der Sohn Gottes ist, war damals den Pharisäern und Hohenpriestern (Markus 14,53-65) und auch dem aufgewiegelten Volk (Johannes 19,7) ein Anstoß, und ist bis heute Juden und Moslems ein Dorn im Auge. Er kann aber nicht unser Retter und Heiland sein, wenn er nur »Bruder« (Schalom Ben Chorin), »Sohn unter Söhnen« (Heinz Zahrnt), ein guter Mensch oder ein Sozialreformer war, sondern nur dadurch, dass er wirklich der Sohn des lebendigen Gottes ist (Matthäus 16,16). Bibelstellen © 2019 by Karl-Heinz Vanheiden (Textstand 19.10)
  • Ist Jesus Gott?
    Gott ist mit unserem Denken nicht zu erfassen. Er ist überräumlich, überzeitlich und unerforschlich, darum sind uns alle bildhaften Vorstellungen von ihm schon im 1. Gebot untersagt. Gott hat sich dennoch nicht (Apostelgeschichte 14,17); er hat sich uns offenbart. Er ist der Eine und zugleich der Dreieine. 1. Gott ist der Eine: (2.Mose 3,6). (Jesaja 44,6). (Jesaja 43,10-11). Darum lautet das Gebot: (2.Mose 20,3). Die Gottesvorstellungen in allen Religionen sind unbedeutend: (Psalm 96,5); sie sind (Jesaja 41,29). 2. Gott ist der Dreieine: Zugleich begegnet uns Gott als Einheit in drei Personen. Es handelt sich nicht um drei verschiedene Götter, sondern – wie es viele Stellen der Bibel belegen (z. B. 1.Korinther 12,4-6; Epheser 1,17; Hebräer 9,14) – um einen Dreiklang von Willen, Tun und Wesen Gottes. Von diesem dreieinen Gott wird in dreifacher Weise in personaler Differenzierung geredet: – Gott der Vater – Jesus Christus, der Sohn Gottes – und der Heilige Geist. Im Taufbefehl nach Matthäus 28,19 tritt dies am ausdrücklichsten und deutlichsten hervor. Der in der Bibel nirgends vorkommende Ausdruck der »Dreieinigkeit« (Trinität; lat. trinitas = Dreizahl) ist der menschliche Versuch, dies göttliche Geheimnis mit einem Wort zu fassen. In Jesus wurde Gott Mensch: (Johannes 1,14). Gott wurde sichtbar, hörbar, tastbar (1.Johannes 1,1) und im Glauben greifbar (Johannes 6,69). Den Herrn Jesus hat Gott zu uns gesandt, und (Römer 3,25). So steht Jesus in einer besonderen funktionalen Zuordnung für uns. Den rettenden Glauben haben wir nur, wenn wir an Jesus gläubig sind. Er ist für uns ans Kreuz gegangen, er hat unsere Schuld gesühnt, er hat uns teuer erkauft (1.Petrus 1,18), und darum müssen wir ihn anrufen, um gerettet zu werden (Römer 10,13). Durch Jesus kommen wir zum Vater (Johannes 14,6) und dürfen als Kinder (Römer 8,15) sagen. Jesus ist der Sohn Gottes, er ist mit dem Vater wesensgleich: (Johannes 10,30), darum konnte er sagen: (Johannes 14,9). Thomas bekennt gegenüber dem Auferstandenen: (Johannes 20,28). Die Gottheit Jesu und die Wesensgleichheit mit dem Vater kommen weiterhin durch folgende gleiche Titel und Tätigkeiten zum Ausdruck: Schöpfer (Jesaja 40,28 → Johannes 1,3), Licht (Jesaja 60,19-20 → Johannes 8,12), Hirte (Psalm 23,1 → Johannes 10,11), Erster und Letzter (Jesaja 41,4 → Offenbarung 1,17), Sündenvergeber (Jeremia 31,34 → Markus 2,5), Schöpfer der Engel (Psalm 148,5 → Kolosser 1,16), Anbetung durch Engel (Psalm 148,2 → Hebräer 1,6 ). Die Gleichheit Jesu mit dem Vater betont auch Philipper 2,6. Bei seiner Menschwerdung nahm er die niedrige Gestalt eines Menschen an. Hier stand er in der völligen Abhängigkeit und im Gehorsam zum Vater. Im Zusammenhang mit der Menschwerdung Jesu ist somit eine deutliche Rangfolge zwischen dem Vater und dem Sohn erkennbar: Wie der Mann das Haupt der Frau ist, so ist Gott Christi Haupt (1.Korinther 11,3). Nun aber sitzt der Herr Jesus zur Rechten Gottes und ist das Ebenbild seines Wesens (Hebräer 1,3). Der Vater hat dem Sohn alle Macht im Himmel und auf Erden gegeben (Matthäus 28,18), auch das Gericht hat er ihm übergeben (Johannes 5,22), denn alles hat er unter seine Füße gestellt (1.Korinther 15,27). Schließlich heißt es: (1.Korinther 15,28). Der Heilige Geist begegnet uns ebenso als göttliche Person, jedoch in anderen Funktionen als der Sohn Gottes. Er ist unser Tröster (Johannes 14,26) und Anwalt, er erschließt uns die Wahrheit der Bibel (Johannes 14,17), er vertritt uns vor Gott mit dem richtigen Gebet (Römer 8,26), und ohne ihn können wir Jesus als unseren Retter und Herrn (1.Korinther 12,3b) überhaupt nicht erkennen. Gebet: Jesus hat seine Jünger und damit auch uns das Gebet zum Vater gelehrt (Matthäus 6,9-13), und als der Apostel Johannes vor der Macht des Engels erschrocken zu Boden fällt und ihn anbeten will, wehrt der Bote Gottes entschieden ab: (Offenbarung 22,9). Ebenso ist das Gebet zu Jesus Christus nicht nur möglich, sondern seit seinem Kommen in diese Welt sogar geboten. Er selbst sagte den Jüngern: (Johannes 16,24), und: (Johannes 14,14). Kolosser 3,17 fasst all unser Reden und Tun – und damit auch das Gebet zu Christus – zusammen: Jesus ist der einzige Mittler zwischen Gott und den Menschen (1.Timotheus 2,5), und darum dürfen wir uns im Gebet an ihn wenden. Der erste Märtyrer, Stephanus, wird uns vorbildhaft als ein Mann (Apostelgeschichte 7,55) geschildert. Sein Gebet zu Jesus ist uns überliefert: (Apostelgeschichte 7,59). Auch während der seiner Zeit auf der Erde wurde der Herr Jesus als Gott angebetet, und er akzeptierte dies: Der Aussätzige (Matthäus 8,2), der geheilte Blindgeborene (Johannes 9,38) und die Jünger (Matthäus 14,33) fielen vor ihm nieder. Dies ist nach der Bibel der höchste Ausdruck der Anbetung und Huldigung. Für das Gebet an den Heiligen Geist (z.B. in dem Kirchenlied »Nun bitten wir den Heiligen Geist um den rechten Glauben allermeist« von Berthold von Regensburg) finden wir in der Bibel jedoch keinen Hinweis. Das Gebet kennt also nach der Bibel nur zwei Adressen: Gott den Vater und Jesus Christus, den Sohn Gottes. Bibelstellen © 2019 by Karl-Heinz Vanheiden (Textstand 19.10)

FRAGEN ZU GOTT

FRAGEN ZUR BIBEL

  • Woher kann ich wissen, dass es Gott gibt?"
    Es gibt kein Volk und keinen Stamm auf dieser Erde, in dem die Menschen nicht in irgendeiner Form an einen Gott, einen Geist oder ein Wesen glauben, das über ihnen steht. Das gilt auch für die isoliertesten Urwaldstämme, die nie eine Berührung mit einer anderen Kultur und schon gar nicht mit dem christlichen Gott hatten. Wie kommt das? Wir haben alle die denkerische Fähigkeit, von der beobachtbaren Schöpfung auf den unsichtbaren Schöpfer zu schließen. Niemand glaubt, dass ein Auto, eine Uhr oder auch nur ein Knopf oder eine Büroklammer von selbst entstehen. Darum schreibt Paulus im Neuen Testament: " (Römer 1,20). Aus der Schöpfung können wir allerdings nur erfahren, dass ein Gott existiert und auf seine Kraft und seinen Ideenreichtum schließen, nicht aber auf seine Wesensart (z. B. Liebe, Leben, Barmherzigkeit, Güte). Dazu ist uns die Bibel gegeben. Bibelstellen © 2019 by Karl-Heinz Vanheiden (Textstand 19.10)
  • Wo ist Gott?
    Nach unseren Vorstellungen versuchen wir, Gott räumlich zu lokarisieren. Darum finden wir bei den heidnischen Gottesvorstellungen des Altertums wie auch im Neuheidentum derartige Angaben. Die Griechen glaubten, ihre Götter würden auf dem Berg Olymp wohnen, und die Germanen lokalisierten sie in Walhall. Der französische Mathematiker und Astronom Pierre S.M. Laplace (1749-1827) meinte: »Ich habe das ganze Weltall durchforscht, aber Gott habe ich nirgends gefunden.« Ähnliches stellten auch sowjetische Kosmonauten fest: »Ich bin Gott bei meinem Flug nicht begegnet« (Nikolajew, 1962 mit Wostok III). Alle diese Aussagen sind im Licht der Bibel grundfalsch, denn Gott ist überräumlich. Er, der den Raum geschaffen hat, kann nicht Teil des Raumes sein. Vielmehr durchdringt er jede Position des Raumes; er ist allgegenwärtig. Dies erklärt Paulus den heidnischen Athenern auf dem Areopag: Der Psalmist weiß ebenso um diese Realität, wenn er bekennt: (Psalm 139,3+5) Auch hier wird das vollständige Umgeben und Durchdringen Gottes angezeigt. Die mathematische Vorstellung von höherdimensionalen Räumen (unser Raum hat drei Dimensionen) kann uns bei der Frage »Wo ist Gott?« eine Hilfe sein. Der n-dimensionale Raum ist dabei nur eine Untermenge des (n+1)-dimensionalen Raumes. So ist z.B. der vierdimensionale Raum nicht vom dreidimensionalen aufnehmbar, dennoch durchdringt er ihn völlig. Diesen Sachverhalt beschreibt die Bibel, wenn es in 1.Könige 8,27a heißt: Bibelstellen © 2019 by Karl-Heinz Vanheiden (Textstand 19.10)
  • Warum ist Gott nicht zu sehen?
    Die ersten von Gott geschaffenen Menschen, Adam und Eva, lebten so mit Gott, dass sie ihn direkt sehen konnten. Im Sündenfall trennte sich der Mensch von Gott. Er ist ein heiliger Gott, der jede Sünde hasst, und somit endete diese ursprüngliche Lebensgemeinschaft. Weil Gott " (1.Timotheus 6,16), werden wir ihn erst wieder sehen, wenn wir nach dem Tod zu ihm kommen. Der Weg dorthin ist nur durch den Herrn Jesus möglich: (Johannes 14,6) Bibelstellen © 2019 by Karl-Heinz Vanheiden (Textstand 19.10)
  • Wie kann ein liebender Gott Leid zulassen?
    Vor dem Sündenfall gab es weder Tod noch Leid, weder Schmerz noch irgendetwas von dem, was uns heute so viel Mühe macht. Gott hatte alles so gemacht, dass der Mensch unter idealen Bedingungen leben konnte. In freier Entscheidung ging der Mensch eigene Wege, die von Gott wegführten. Warum Gott uns einen so weiten Freiheitsradius zubilligt, können wir nicht erklären. Wir stellen aber fest: Wer von Gott weggeht, gelangt ins Elend. Diese bittere Erfahrung machen wir bis zum heutigen Tag. Manche Menschen sind dazu geneigt, Gott die Schuld zuzuschieben. Dabei sollten wir bedenken, dass nicht Gott, sondern der Mensch der Verursacher ist. Wenn wir des Nachts auf der Autobahn das Scheinwerferlicht ausschalten und es so zu einem Unfall kommt, dürfen wir nicht dem Autohersteller die Schuld geben. Er hat die konstruktiven Vorgaben für die Beleuchtung gegeben; wenn wir sie willentlich abschalten, ist das allein unsere Sache. (1.Johannes 1,5) und wenn wir uns in die Finsternis der Gottesferne begeben, dürfen wir uns nicht bei dem Schöpfer beklagen, der uns doch für seine Nähe geschaffen hat. Gott ist und bleibt ein Gott der Liebe, denn er hat Unvorstellbares getan: Er gab seinen eigenen Sohn dahin, um uns aus unserer selbst verschuldeten Situation freizukaufen. Jesus sagt von sich in Johannes 15,13: Gibt es eine größere Liebe? Nie ist etwas Größeres für den Menschen vollbracht worden als in der Tat auf Golgatha: Jesu Tod am Kreuz ist somit der Höhepunkt göttlicher Liebe. Wir leben alle – ob gläubig oder ungläubig – in der gefallenen Schöpfung, in der das Leid in all seinen uns wohlbekannten Ausprägungen genereller Bestandteil ist. Nicht deutbar bleibt für uns das individuelle Leid. Warum geht es dem einen gut, und der andere ist durch Not und schwere Krankheit hart geschlagen? Oft muss der Gläubige sogar mehr leiden als der Gottlose, wie es der Psalmist feststellt: (Psalm 73,3-5) Er findet aber auch die richtige Einordnung seiner individuellen Not, die er nicht als Strafe für eigene Sünde ansieht. Er hadert nicht mit Gott, sondern klammert sich fest an ihn: (Psalm 73,23-24+26) Bibelstellen © 2019 by Karl-Heinz Vanheiden (Textstand 19.10)
  • Ist Gott schuld an allem?
    Als Gott Adam nach dem Sündenfall zur Verantwortung zog, verwies dieser auf Eva: (1. Mose 3,12). Als Gott dann die Frau ansprach, wies auch Eva von sich weg: (1. Mose 3,13). Bezüglich unserer Schuld haben wir ein merkwürdiges Verhalten: Wir schieben sie immer von uns ab, bis wir letztlich Gott zum Schuldigen erklären. Nun aber passiert das Unvorstellbare: In Jesus nimmt Gott alle Schuld auf sich: (2. Korinther 5,21). Das Gericht Gottes über die Sünde der Welt entlädt sich auf den Sohn Gottes. Ihn trifft der Bannstrahl mit voller Schärfe; das ganze Land verfinstert sich für drei Stunden, er ist wirklich von Gott verlassen. Er hat (damit wir frei ausgehen können. Das ist das Manifest der Liebe Gottes. Eine bessere Botschaft als dieses Evangelium gibt es nicht.
  • Ist Gott im Alten Testament ein anderer als im Neuen?
    Manche Leute sind der Meinung, im Alten Testament (AT) sei Gott ein Gott des Zornes und der Rache und im Neuen Testament (NT) ein Gott der Liebe. Diese Auffassung ist durch die beiden folgenden Aussagen aus dem AT und NT leicht zu widerlegen: In Jeremia 31,3 (AT) sagt Gott: , und im NT lesen wir bei Hebräer 10,31: Gott ist sowohl der zornige Gott gegenüber der Sünde als auch der liebende Gott gegenüber dem, dem seine Schuld leid tut und es wieder in Ordnung bringen will. Dieses Zeugnis finden wir sowohl im AT als auch im NT, denn Gott ist immer derselbe. (Jakobus 1,17). Ebenso hat sich der Sohn Gottes wesensmäßig nie verändert: Die Bibel ist voller Beispiele, wie Gott die Sünde an Menschen bestraft und wie er andererseits die Seinen bewahrt. In der Sintflut ging die ganze Menschheit wegen ihrer Bosheit unter, und nur acht Leute wurden gerettet. Ebenso wird im Endgericht der größte Teil der Menschheit verloren gehen, weil sie den bequemen Weg ohne Gott gingen (Matthäus 7,13-14). Gott hatte seinem Volk Israel das verheißene Land gegeben, aber beim Auszug aus Ägypten überfallen die Amalekiter Nachzügler der Gruppe. In 5. Mose 25,17-19 wird den Amalekitern das Gericht der Auslöschung angesagt, das Saul zu späterer Zeit auf Befehl Gottes auszuführen hatte (1. Samuel 15,3). Zu neutestamentlicher Zeit werden Ananias und Saphira von Gott getötet, weil sie nicht die ganze Wahrheit sagten (Apostelgeschichte 5,1-11). An diesen Beispielen können wir lernen, dass Gott jede Sünde ernster nimmt, als wir denken. Auch darin hat sich Gott nie geändert. Er hasst jede Sünde, und er wird jede falsche Tat bestrafen. Er könnte auch heute ganze Völker vernichten. Wir Deutschen haben gegen über Gott in besonders harter Weise gesündigt, weil in unserem Volk während des Dritten Reiches ein radikales Ausrottungsprogramm gegen sein Volk Israel entwickelt wurde. Die 40-jährige Teilung Deutschlands und der Verlust der Ostgebiete sind ein deutliches Gericht dafür. Gott hätte auch das ganze Volk vernichten können, aber seine Barmherzigkeit war so groß, dass er es nicht getan hat; vielleicht auch wegen der immer noch vorhandenen Gläubigen im Volk. Sodom und Gomorra wären nicht untergegangen, hätte es wenigstens zehn Gerechte dort gegeben (1. Mose 18,32). Wenn das Gericht nicht immer augenblicklich stattfindet, ist das Gottes Gnade. Einmal aber wird über das Leben von jedem abgerechnet, sowohl über die Gläubigen (2. Korinther 5,10) als auch die Ungläubigen (Hebräer 9,27; Offenbarung 20,11-15). Bibelstellen © 2019 by Karl-Heinz Vanheiden (Textstand 19.10)
  • Hat Jesus wirklich gelebt und ist er Gottes Sohn?
    Die Ankündigung des Kommens Jesu in diese Welt gehört zu den markantesten prophetischen Aussagen. In detaillierter Weise sagt das Alte Testament (AT) seinen Geburtsort Bethlehem (AT: Micha 5,1 → NT: Lukas 2,4), seine Abstammungslinie (AT: 2.Samuel 7,16 → NT: Matthäus 1,1-17), das er gleichzeitig Sohn Gottes (AT: Psalm 2,7 & 2.Samuel 7,14 → NT: Hebräer 1,5) und der Menschensohn ist (AT: Daniel 7,13 → NT: Lukas 21,27), sein Wirken (AT: Jesaja 42,7 → NT: Johannes 9), den Grund seines Kommens (AT: Jesaja 53,4-5 → NT: Markus 10,45), den Verrat an ihm für 30 Silberlinge (AT: Sacharja 11,12 → NT: Matthäus 26,15), sein Leiden und Sterben am Kreuz (AT: Psalm 22 → NT: Lukas 24,26) sowie seine Auferstehung (AT: Hosea 6,2 → NT: Lukas 24,46) voraus. Durch den deutlichen Abstand von 400 Jahren zwischen dem letzten Buch des Alten Testamentes und der neutestamentlichen Zeit bekommen die erfüllten Prophetien auf Christus ihr besonders eindrückliches Gewicht hinsichtlich der oben gestellten Frage. Auch außerbiblische Quellen bezeugen das Leben Jesu, wie z. B. der römische Historiker Tacitus, der römische Hofbeamte Sueton unter dem Kaiser Hadrian, der römische Statthalter von Bithynien in Kleinasien, Thallus u. a. Beispielhaft sei hier ein Zitat des bekannten jüdischen Geschichtsschreibers Flavius Josephus (geb. 37 n.Chr.) genannt: »Um diese Zeit lebte Jesus, ein weiser Mensch, wenn man ihn überhaupt einen Menschen nennen darf. Er war nämlich der Vollbringer ganz unglaublicher Taten und der Lehrer aller Menschen, die mit Freuden die Wahrheit aufnahmen. So zog er viele Juden und auch viele Heiden an sich. Er war der Christus. Und obgleich ihn Pilatus auf Betreiben der Vornehmsten unseres Volkes zum Kreuzestod verurteilte, wurden doch seine früheren Anhänger nicht untreu. Denn er erschien ihnen am dritten Tage wieder lebend, wie gottgesagte Propheten dies und tausend andere wunderbare Dinge von ihm vor her verkündigt hatten.« (Jüdische Altertümer XVIII.3.3) Gott selbst bestätigt Jesus als seinen Sohn (bei der Taufe: Matthäus 3,17; auf dem Berg der Verklärung: Markus 9,7), und der Engel kündigt seine Geburt als Sohn des Allerhöchsten an (Lukas 1,32). Der Herr Jesus bekennt sich im Verhör vor dem Hohen Rat, dem höchsten Regierungs- und Richterkollegium in Israel (= die Hohenpriester, Ältesten und Schriftgelehrten) unter Vorsitz des Hohenpriesters Kaiphas (Matthäus 26,63-64; Markus 14,61-62; Lukas 22,70) als Gottes Sohn. Ebenso bezeugen die unterschiedlichsten Männer und Frauen der Bibel Jesus als den Sohn Gottes: • Petrus: (Matthäus 16,16). • Johannes: (1.Johannes 4,15). • Paulus: (Galater 2,20). • Martha aus Bethanien: (Johannes 11,27) • Nathanael: (Johannes 1,49) • Der römische Hauptmann bei der Kreuzigung: (Matthäus 27,54). • Der äthiopische Finanzminister: Auch der Teufel weiß um Jesu Sohnschaft Gottes (Matthäus 4,3+6), und die Dämonen müssen ihn als den Sohn Gottes anerkennen (Matthäus 8,29). Dass Jesus der Sohn Gottes ist, war damals den Pharisäern und Hohenpriestern (Markus 14,53-65) und auch dem aufgewiegelten Volk (Johannes 19,7) ein Anstoß, und ist bis heute Juden und Moslems ein Dorn im Auge. Er kann aber nicht unser Retter und Heiland sein, wenn er nur »Bruder« (Schalom Ben Chorin), »Sohn unter Söhnen« (Heinz Zahrnt), ein guter Mensch oder ein Sozialreformer war, sondern nur dadurch, dass er wirklich der Sohn des lebendigen Gottes ist (Matthäus 16,16). Bibelstellen © 2019 by Karl-Heinz Vanheiden (Textstand 19.10)
  • Ist Jesus Gott?
    Gott ist mit unserem Denken nicht zu erfassen. Er ist überräumlich, überzeitlich und unerforschlich, darum sind uns alle bildhaften Vorstellungen von ihm schon im 1. Gebot untersagt. Gott hat sich dennoch nicht (Apostelgeschichte 14,17); er hat sich uns offenbart. Er ist der Eine und zugleich der Dreieine. 1. Gott ist der Eine: (2.Mose 3,6). (Jesaja 44,6). (Jesaja 43,10-11). Darum lautet das Gebot: (2.Mose 20,3). Die Gottesvorstellungen in allen Religionen sind unbedeutend: (Psalm 96,5); sie sind (Jesaja 41,29). 2. Gott ist der Dreieine: Zugleich begegnet uns Gott als Einheit in drei Personen. Es handelt sich nicht um drei verschiedene Götter, sondern – wie es viele Stellen der Bibel belegen (z. B. 1.Korinther 12,4-6; Epheser 1,17; Hebräer 9,14) – um einen Dreiklang von Willen, Tun und Wesen Gottes. Von diesem dreieinen Gott wird in dreifacher Weise in personaler Differenzierung geredet: – Gott der Vater – Jesus Christus, der Sohn Gottes – und der Heilige Geist. Im Taufbefehl nach Matthäus 28,19 tritt dies am ausdrücklichsten und deutlichsten hervor. Der in der Bibel nirgends vorkommende Ausdruck der »Dreieinigkeit« (Trinität; lat. trinitas = Dreizahl) ist der menschliche Versuch, dies göttliche Geheimnis mit einem Wort zu fassen. In Jesus wurde Gott Mensch: (Johannes 1,14). Gott wurde sichtbar, hörbar, tastbar (1.Johannes 1,1) und im Glauben greifbar (Johannes 6,69). Den Herrn Jesus hat Gott zu uns gesandt, und (Römer 3,25). So steht Jesus in einer besonderen funktionalen Zuordnung für uns. Den rettenden Glauben haben wir nur, wenn wir an Jesus gläubig sind. Er ist für uns ans Kreuz gegangen, er hat unsere Schuld gesühnt, er hat uns teuer erkauft (1.Petrus 1,18), und darum müssen wir ihn anrufen, um gerettet zu werden (Römer 10,13). Durch Jesus kommen wir zum Vater (Johannes 14,6) und dürfen als Kinder (Römer 8,15) sagen. Jesus ist der Sohn Gottes, er ist mit dem Vater wesensgleich: (Johannes 10,30), darum konnte er sagen: (Johannes 14,9). Thomas bekennt gegenüber dem Auferstandenen: (Johannes 20,28). Die Gottheit Jesu und die Wesensgleichheit mit dem Vater kommen weiterhin durch folgende gleiche Titel und Tätigkeiten zum Ausdruck: Schöpfer (Jesaja 40,28 → Johannes 1,3), Licht (Jesaja 60,19-20 → Johannes 8,12), Hirte (Psalm 23,1 → Johannes 10,11), Erster und Letzter (Jesaja 41,4 → Offenbarung 1,17), Sündenvergeber (Jeremia 31,34 → Markus 2,5), Schöpfer der Engel (Psalm 148,5 → Kolosser 1,16), Anbetung durch Engel (Psalm 148,2 → Hebräer 1,6 ). Die Gleichheit Jesu mit dem Vater betont auch Philipper 2,6. Bei seiner Menschwerdung nahm er die niedrige Gestalt eines Menschen an. Hier stand er in der völligen Abhängigkeit und im Gehorsam zum Vater. Im Zusammenhang mit der Menschwerdung Jesu ist somit eine deutliche Rangfolge zwischen dem Vater und dem Sohn erkennbar: Wie der Mann das Haupt der Frau ist, so ist Gott Christi Haupt (1.Korinther 11,3). Nun aber sitzt der Herr Jesus zur Rechten Gottes und ist das Ebenbild seines Wesens (Hebräer 1,3). Der Vater hat dem Sohn alle Macht im Himmel und auf Erden gegeben (Matthäus 28,18), auch das Gericht hat er ihm übergeben (Johannes 5,22), denn alles hat er unter seine Füße gestellt (1.Korinther 15,27). Schließlich heißt es: (1.Korinther 15,28). Der Heilige Geist begegnet uns ebenso als göttliche Person, jedoch in anderen Funktionen als der Sohn Gottes. Er ist unser Tröster (Johannes 14,26) und Anwalt, er erschließt uns die Wahrheit der Bibel (Johannes 14,17), er vertritt uns vor Gott mit dem richtigen Gebet (Römer 8,26), und ohne ihn können wir Jesus als unseren Retter und Herrn (1.Korinther 12,3b) überhaupt nicht erkennen. Gebet: Jesus hat seine Jünger und damit auch uns das Gebet zum Vater gelehrt (Matthäus 6,9-13), und als der Apostel Johannes vor der Macht des Engels erschrocken zu Boden fällt und ihn anbeten will, wehrt der Bote Gottes entschieden ab: (Offenbarung 22,9). Ebenso ist das Gebet zu Jesus Christus nicht nur möglich, sondern seit seinem Kommen in diese Welt sogar geboten. Er selbst sagte den Jüngern: (Johannes 16,24), und: (Johannes 14,14). Kolosser 3,17 fasst all unser Reden und Tun – und damit auch das Gebet zu Christus – zusammen: Jesus ist der einzige Mittler zwischen Gott und den Menschen (1.Timotheus 2,5), und darum dürfen wir uns im Gebet an ihn wenden. Der erste Märtyrer, Stephanus, wird uns vorbildhaft als ein Mann (Apostelgeschichte 7,55) geschildert. Sein Gebet zu Jesus ist uns überliefert: (Apostelgeschichte 7,59). Auch während der seiner Zeit auf der Erde wurde der Herr Jesus als Gott angebetet, und er akzeptierte dies: Der Aussätzige (Matthäus 8,2), der geheilte Blindgeborene (Johannes 9,38) und die Jünger (Matthäus 14,33) fielen vor ihm nieder. Dies ist nach der Bibel der höchste Ausdruck der Anbetung und Huldigung. Für das Gebet an den Heiligen Geist (z.B. in dem Kirchenlied »Nun bitten wir den Heiligen Geist um den rechten Glauben allermeist« von Berthold von Regensburg) finden wir in der Bibel jedoch keinen Hinweis. Das Gebet kennt also nach der Bibel nur zwei Adressen: Gott den Vater und Jesus Christus, den Sohn Gottes. Bibelstellen © 2019 by Karl-Heinz Vanheiden (Textstand 19.10)

FRAGEN ZUM GLAUBEN

  • Woher kann ich wissen, dass es Gott gibt?"
    Es gibt kein Volk und keinen Stamm auf dieser Erde, in dem die Menschen nicht in irgendeiner Form an einen Gott, einen Geist oder ein Wesen glauben, das über ihnen steht. Das gilt auch für die isoliertesten Urwaldstämme, die nie eine Berührung mit einer anderen Kultur und schon gar nicht mit dem christlichen Gott hatten. Wie kommt das? Wir haben alle die denkerische Fähigkeit, von der beobachtbaren Schöpfung auf den unsichtbaren Schöpfer zu schließen. Niemand glaubt, dass ein Auto, eine Uhr oder auch nur ein Knopf oder eine Büroklammer von selbst entstehen. Darum schreibt Paulus im Neuen Testament: " (Römer 1,20). Aus der Schöpfung können wir allerdings nur erfahren, dass ein Gott existiert und auf seine Kraft und seinen Ideenreichtum schließen, nicht aber auf seine Wesensart (z. B. Liebe, Leben, Barmherzigkeit, Güte). Dazu ist uns die Bibel gegeben. Bibelstellen © 2019 by Karl-Heinz Vanheiden (Textstand 19.10)
  • Wo ist Gott?
    Nach unseren Vorstellungen versuchen wir, Gott räumlich zu lokarisieren. Darum finden wir bei den heidnischen Gottesvorstellungen des Altertums wie auch im Neuheidentum derartige Angaben. Die Griechen glaubten, ihre Götter würden auf dem Berg Olymp wohnen, und die Germanen lokalisierten sie in Walhall. Der französische Mathematiker und Astronom Pierre S.M. Laplace (1749-1827) meinte: »Ich habe das ganze Weltall durchforscht, aber Gott habe ich nirgends gefunden.« Ähnliches stellten auch sowjetische Kosmonauten fest: »Ich bin Gott bei meinem Flug nicht begegnet« (Nikolajew, 1962 mit Wostok III). Alle diese Aussagen sind im Licht der Bibel grundfalsch, denn Gott ist überräumlich. Er, der den Raum geschaffen hat, kann nicht Teil des Raumes sein. Vielmehr durchdringt er jede Position des Raumes; er ist allgegenwärtig. Dies erklärt Paulus den heidnischen Athenern auf dem Areopag: Der Psalmist weiß ebenso um diese Realität, wenn er bekennt: (Psalm 139,3+5) Auch hier wird das vollständige Umgeben und Durchdringen Gottes angezeigt. Die mathematische Vorstellung von höherdimensionalen Räumen (unser Raum hat drei Dimensionen) kann uns bei der Frage »Wo ist Gott?« eine Hilfe sein. Der n-dimensionale Raum ist dabei nur eine Untermenge des (n+1)-dimensionalen Raumes. So ist z.B. der vierdimensionale Raum nicht vom dreidimensionalen aufnehmbar, dennoch durchdringt er ihn völlig. Diesen Sachverhalt beschreibt die Bibel, wenn es in 1.Könige 8,27a heißt: Bibelstellen © 2019 by Karl-Heinz Vanheiden (Textstand 19.10)
  • Warum ist Gott nicht zu sehen?
    Die ersten von Gott geschaffenen Menschen, Adam und Eva, lebten so mit Gott, dass sie ihn direkt sehen konnten. Im Sündenfall trennte sich der Mensch von Gott. Er ist ein heiliger Gott, der jede Sünde hasst, und somit endete diese ursprüngliche Lebensgemeinschaft. Weil Gott " (1.Timotheus 6,16), werden wir ihn erst wieder sehen, wenn wir nach dem Tod zu ihm kommen. Der Weg dorthin ist nur durch den Herrn Jesus möglich: (Johannes 14,6) Bibelstellen © 2019 by Karl-Heinz Vanheiden (Textstand 19.10)
  • Wie kann ein liebender Gott Leid zulassen?
    Vor dem Sündenfall gab es weder Tod noch Leid, weder Schmerz noch irgendetwas von dem, was uns heute so viel Mühe macht. Gott hatte alles so gemacht, dass der Mensch unter idealen Bedingungen leben konnte. In freier Entscheidung ging der Mensch eigene Wege, die von Gott wegführten. Warum Gott uns einen so weiten Freiheitsradius zubilligt, können wir nicht erklären. Wir stellen aber fest: Wer von Gott weggeht, gelangt ins Elend. Diese bittere Erfahrung machen wir bis zum heutigen Tag. Manche Menschen sind dazu geneigt, Gott die Schuld zuzuschieben. Dabei sollten wir bedenken, dass nicht Gott, sondern der Mensch der Verursacher ist. Wenn wir des Nachts auf der Autobahn das Scheinwerferlicht ausschalten und es so zu einem Unfall kommt, dürfen wir nicht dem Autohersteller die Schuld geben. Er hat die konstruktiven Vorgaben für die Beleuchtung gegeben; wenn wir sie willentlich abschalten, ist das allein unsere Sache. (1.Johannes 1,5) und wenn wir uns in die Finsternis der Gottesferne begeben, dürfen wir uns nicht bei dem Schöpfer beklagen, der uns doch für seine Nähe geschaffen hat. Gott ist und bleibt ein Gott der Liebe, denn er hat Unvorstellbares getan: Er gab seinen eigenen Sohn dahin, um uns aus unserer selbst verschuldeten Situation freizukaufen. Jesus sagt von sich in Johannes 15,13: Gibt es eine größere Liebe? Nie ist etwas Größeres für den Menschen vollbracht worden als in der Tat auf Golgatha: Jesu Tod am Kreuz ist somit der Höhepunkt göttlicher Liebe. Wir leben alle – ob gläubig oder ungläubig – in der gefallenen Schöpfung, in der das Leid in all seinen uns wohlbekannten Ausprägungen genereller Bestandteil ist. Nicht deutbar bleibt für uns das individuelle Leid. Warum geht es dem einen gut, und der andere ist durch Not und schwere Krankheit hart geschlagen? Oft muss der Gläubige sogar mehr leiden als der Gottlose, wie es der Psalmist feststellt: (Psalm 73,3-5) Er findet aber auch die richtige Einordnung seiner individuellen Not, die er nicht als Strafe für eigene Sünde ansieht. Er hadert nicht mit Gott, sondern klammert sich fest an ihn: (Psalm 73,23-24+26) Bibelstellen © 2019 by Karl-Heinz Vanheiden (Textstand 19.10)
  • Ist Gott schuld an allem?
    Als Gott Adam nach dem Sündenfall zur Verantwortung zog, verwies dieser auf Eva: (1. Mose 3,12). Als Gott dann die Frau ansprach, wies auch Eva von sich weg: (1. Mose 3,13). Bezüglich unserer Schuld haben wir ein merkwürdiges Verhalten: Wir schieben sie immer von uns ab, bis wir letztlich Gott zum Schuldigen erklären. Nun aber passiert das Unvorstellbare: In Jesus nimmt Gott alle Schuld auf sich: (2. Korinther 5,21). Das Gericht Gottes über die Sünde der Welt entlädt sich auf den Sohn Gottes. Ihn trifft der Bannstrahl mit voller Schärfe; das ganze Land verfinstert sich für drei Stunden, er ist wirklich von Gott verlassen. Er hat (damit wir frei ausgehen können. Das ist das Manifest der Liebe Gottes. Eine bessere Botschaft als dieses Evangelium gibt es nicht.
  • Ist Gott im Alten Testament ein anderer als im Neuen?
    Manche Leute sind der Meinung, im Alten Testament (AT) sei Gott ein Gott des Zornes und der Rache und im Neuen Testament (NT) ein Gott der Liebe. Diese Auffassung ist durch die beiden folgenden Aussagen aus dem AT und NT leicht zu widerlegen: In Jeremia 31,3 (AT) sagt Gott: , und im NT lesen wir bei Hebräer 10,31: Gott ist sowohl der zornige Gott gegenüber der Sünde als auch der liebende Gott gegenüber dem, dem seine Schuld leid tut und es wieder in Ordnung bringen will. Dieses Zeugnis finden wir sowohl im AT als auch im NT, denn Gott ist immer derselbe. (Jakobus 1,17). Ebenso hat sich der Sohn Gottes wesensmäßig nie verändert: Die Bibel ist voller Beispiele, wie Gott die Sünde an Menschen bestraft und wie er andererseits die Seinen bewahrt. In der Sintflut ging die ganze Menschheit wegen ihrer Bosheit unter, und nur acht Leute wurden gerettet. Ebenso wird im Endgericht der größte Teil der Menschheit verloren gehen, weil sie den bequemen Weg ohne Gott gingen (Matthäus 7,13-14). Gott hatte seinem Volk Israel das verheißene Land gegeben, aber beim Auszug aus Ägypten überfallen die Amalekiter Nachzügler der Gruppe. In 5. Mose 25,17-19 wird den Amalekitern das Gericht der Auslöschung angesagt, das Saul zu späterer Zeit auf Befehl Gottes auszuführen hatte (1. Samuel 15,3). Zu neutestamentlicher Zeit werden Ananias und Saphira von Gott getötet, weil sie nicht die ganze Wahrheit sagten (Apostelgeschichte 5,1-11). An diesen Beispielen können wir lernen, dass Gott jede Sünde ernster nimmt, als wir denken. Auch darin hat sich Gott nie geändert. Er hasst jede Sünde, und er wird jede falsche Tat bestrafen. Er könnte auch heute ganze Völker vernichten. Wir Deutschen haben gegen über Gott in besonders harter Weise gesündigt, weil in unserem Volk während des Dritten Reiches ein radikales Ausrottungsprogramm gegen sein Volk Israel entwickelt wurde. Die 40-jährige Teilung Deutschlands und der Verlust der Ostgebiete sind ein deutliches Gericht dafür. Gott hätte auch das ganze Volk vernichten können, aber seine Barmherzigkeit war so groß, dass er es nicht getan hat; vielleicht auch wegen der immer noch vorhandenen Gläubigen im Volk. Sodom und Gomorra wären nicht untergegangen, hätte es wenigstens zehn Gerechte dort gegeben (1. Mose 18,32). Wenn das Gericht nicht immer augenblicklich stattfindet, ist das Gottes Gnade. Einmal aber wird über das Leben von jedem abgerechnet, sowohl über die Gläubigen (2. Korinther 5,10) als auch die Ungläubigen (Hebräer 9,27; Offenbarung 20,11-15). Bibelstellen © 2019 by Karl-Heinz Vanheiden (Textstand 19.10)
  • Hat Jesus wirklich gelebt und ist er Gottes Sohn?
    Die Ankündigung des Kommens Jesu in diese Welt gehört zu den markantesten prophetischen Aussagen. In detaillierter Weise sagt das Alte Testament (AT) seinen Geburtsort Bethlehem (AT: Micha 5,1 → NT: Lukas 2,4), seine Abstammungslinie (AT: 2.Samuel 7,16 → NT: Matthäus 1,1-17), das er gleichzeitig Sohn Gottes (AT: Psalm 2,7 & 2.Samuel 7,14 → NT: Hebräer 1,5) und der Menschensohn ist (AT: Daniel 7,13 → NT: Lukas 21,27), sein Wirken (AT: Jesaja 42,7 → NT: Johannes 9), den Grund seines Kommens (AT: Jesaja 53,4-5 → NT: Markus 10,45), den Verrat an ihm für 30 Silberlinge (AT: Sacharja 11,12 → NT: Matthäus 26,15), sein Leiden und Sterben am Kreuz (AT: Psalm 22 → NT: Lukas 24,26) sowie seine Auferstehung (AT: Hosea 6,2 → NT: Lukas 24,46) voraus. Durch den deutlichen Abstand von 400 Jahren zwischen dem letzten Buch des Alten Testamentes und der neutestamentlichen Zeit bekommen die erfüllten Prophetien auf Christus ihr besonders eindrückliches Gewicht hinsichtlich der oben gestellten Frage. Auch außerbiblische Quellen bezeugen das Leben Jesu, wie z. B. der römische Historiker Tacitus, der römische Hofbeamte Sueton unter dem Kaiser Hadrian, der römische Statthalter von Bithynien in Kleinasien, Thallus u. a. Beispielhaft sei hier ein Zitat des bekannten jüdischen Geschichtsschreibers Flavius Josephus (geb. 37 n.Chr.) genannt: »Um diese Zeit lebte Jesus, ein weiser Mensch, wenn man ihn überhaupt einen Menschen nennen darf. Er war nämlich der Vollbringer ganz unglaublicher Taten und der Lehrer aller Menschen, die mit Freuden die Wahrheit aufnahmen. So zog er viele Juden und auch viele Heiden an sich. Er war der Christus. Und obgleich ihn Pilatus auf Betreiben der Vornehmsten unseres Volkes zum Kreuzestod verurteilte, wurden doch seine früheren Anhänger nicht untreu. Denn er erschien ihnen am dritten Tage wieder lebend, wie gottgesagte Propheten dies und tausend andere wunderbare Dinge von ihm vor her verkündigt hatten.« (Jüdische Altertümer XVIII.3.3) Gott selbst bestätigt Jesus als seinen Sohn (bei der Taufe: Matthäus 3,17; auf dem Berg der Verklärung: Markus 9,7), und der Engel kündigt seine Geburt als Sohn des Allerhöchsten an (Lukas 1,32). Der Herr Jesus bekennt sich im Verhör vor dem Hohen Rat, dem höchsten Regierungs- und Richterkollegium in Israel (= die Hohenpriester, Ältesten und Schriftgelehrten) unter Vorsitz des Hohenpriesters Kaiphas (Matthäus 26,63-64; Markus 14,61-62; Lukas 22,70) als Gottes Sohn. Ebenso bezeugen die unterschiedlichsten Männer und Frauen der Bibel Jesus als den Sohn Gottes: • Petrus: (Matthäus 16,16). • Johannes: (1.Johannes 4,15). • Paulus: (Galater 2,20). • Martha aus Bethanien: (Johannes 11,27) • Nathanael: (Johannes 1,49) • Der römische Hauptmann bei der Kreuzigung: (Matthäus 27,54). • Der äthiopische Finanzminister: Auch der Teufel weiß um Jesu Sohnschaft Gottes (Matthäus 4,3+6), und die Dämonen müssen ihn als den Sohn Gottes anerkennen (Matthäus 8,29). Dass Jesus der Sohn Gottes ist, war damals den Pharisäern und Hohenpriestern (Markus 14,53-65) und auch dem aufgewiegelten Volk (Johannes 19,7) ein Anstoß, und ist bis heute Juden und Moslems ein Dorn im Auge. Er kann aber nicht unser Retter und Heiland sein, wenn er nur »Bruder« (Schalom Ben Chorin), »Sohn unter Söhnen« (Heinz Zahrnt), ein guter Mensch oder ein Sozialreformer war, sondern nur dadurch, dass er wirklich der Sohn des lebendigen Gottes ist (Matthäus 16,16). Bibelstellen © 2019 by Karl-Heinz Vanheiden (Textstand 19.10)
  • Ist Jesus Gott?
    Gott ist mit unserem Denken nicht zu erfassen. Er ist überräumlich, überzeitlich und unerforschlich, darum sind uns alle bildhaften Vorstellungen von ihm schon im 1. Gebot untersagt. Gott hat sich dennoch nicht (Apostelgeschichte 14,17); er hat sich uns offenbart. Er ist der Eine und zugleich der Dreieine. 1. Gott ist der Eine: (2.Mose 3,6). (Jesaja 44,6). (Jesaja 43,10-11). Darum lautet das Gebot: (2.Mose 20,3). Die Gottesvorstellungen in allen Religionen sind unbedeutend: (Psalm 96,5); sie sind (Jesaja 41,29). 2. Gott ist der Dreieine: Zugleich begegnet uns Gott als Einheit in drei Personen. Es handelt sich nicht um drei verschiedene Götter, sondern – wie es viele Stellen der Bibel belegen (z. B. 1.Korinther 12,4-6; Epheser 1,17; Hebräer 9,14) – um einen Dreiklang von Willen, Tun und Wesen Gottes. Von diesem dreieinen Gott wird in dreifacher Weise in personaler Differenzierung geredet: – Gott der Vater – Jesus Christus, der Sohn Gottes – und der Heilige Geist. Im Taufbefehl nach Matthäus 28,19 tritt dies am ausdrücklichsten und deutlichsten hervor. Der in der Bibel nirgends vorkommende Ausdruck der »Dreieinigkeit« (Trinität; lat. trinitas = Dreizahl) ist der menschliche Versuch, dies göttliche Geheimnis mit einem Wort zu fassen. In Jesus wurde Gott Mensch: (Johannes 1,14). Gott wurde sichtbar, hörbar, tastbar (1.Johannes 1,1) und im Glauben greifbar (Johannes 6,69). Den Herrn Jesus hat Gott zu uns gesandt, und (Römer 3,25). So steht Jesus in einer besonderen funktionalen Zuordnung für uns. Den rettenden Glauben haben wir nur, wenn wir an Jesus gläubig sind. Er ist für uns ans Kreuz gegangen, er hat unsere Schuld gesühnt, er hat uns teuer erkauft (1.Petrus 1,18), und darum müssen wir ihn anrufen, um gerettet zu werden (Römer 10,13). Durch Jesus kommen wir zum Vater (Johannes 14,6) und dürfen als Kinder (Römer 8,15) sagen. Jesus ist der Sohn Gottes, er ist mit dem Vater wesensgleich: (Johannes 10,30), darum konnte er sagen: (Johannes 14,9). Thomas bekennt gegenüber dem Auferstandenen: (Johannes 20,28). Die Gottheit Jesu und die Wesensgleichheit mit dem Vater kommen weiterhin durch folgende gleiche Titel und Tätigkeiten zum Ausdruck: Schöpfer (Jesaja 40,28 → Johannes 1,3), Licht (Jesaja 60,19-20 → Johannes 8,12), Hirte (Psalm 23,1 → Johannes 10,11), Erster und Letzter (Jesaja 41,4 → Offenbarung 1,17), Sündenvergeber (Jeremia 31,34 → Markus 2,5), Schöpfer der Engel (Psalm 148,5 → Kolosser 1,16), Anbetung durch Engel (Psalm 148,2 → Hebräer 1,6 ). Die Gleichheit Jesu mit dem Vater betont auch Philipper 2,6. Bei seiner Menschwerdung nahm er die niedrige Gestalt eines Menschen an. Hier stand er in der völligen Abhängigkeit und im Gehorsam zum Vater. Im Zusammenhang mit der Menschwerdung Jesu ist somit eine deutliche Rangfolge zwischen dem Vater und dem Sohn erkennbar: Wie der Mann das Haupt der Frau ist, so ist Gott Christi Haupt (1.Korinther 11,3). Nun aber sitzt der Herr Jesus zur Rechten Gottes und ist das Ebenbild seines Wesens (Hebräer 1,3). Der Vater hat dem Sohn alle Macht im Himmel und auf Erden gegeben (Matthäus 28,18), auch das Gericht hat er ihm übergeben (Johannes 5,22), denn alles hat er unter seine Füße gestellt (1.Korinther 15,27). Schließlich heißt es: (1.Korinther 15,28). Der Heilige Geist begegnet uns ebenso als göttliche Person, jedoch in anderen Funktionen als der Sohn Gottes. Er ist unser Tröster (Johannes 14,26) und Anwalt, er erschließt uns die Wahrheit der Bibel (Johannes 14,17), er vertritt uns vor Gott mit dem richtigen Gebet (Römer 8,26), und ohne ihn können wir Jesus als unseren Retter und Herrn (1.Korinther 12,3b) überhaupt nicht erkennen. Gebet: Jesus hat seine Jünger und damit auch uns das Gebet zum Vater gelehrt (Matthäus 6,9-13), und als der Apostel Johannes vor der Macht des Engels erschrocken zu Boden fällt und ihn anbeten will, wehrt der Bote Gottes entschieden ab: (Offenbarung 22,9). Ebenso ist das Gebet zu Jesus Christus nicht nur möglich, sondern seit seinem Kommen in diese Welt sogar geboten. Er selbst sagte den Jüngern: (Johannes 16,24), und: (Johannes 14,14). Kolosser 3,17 fasst all unser Reden und Tun – und damit auch das Gebet zu Christus – zusammen: Jesus ist der einzige Mittler zwischen Gott und den Menschen (1.Timotheus 2,5), und darum dürfen wir uns im Gebet an ihn wenden. Der erste Märtyrer, Stephanus, wird uns vorbildhaft als ein Mann (Apostelgeschichte 7,55) geschildert. Sein Gebet zu Jesus ist uns überliefert: (Apostelgeschichte 7,59). Auch während der seiner Zeit auf der Erde wurde der Herr Jesus als Gott angebetet, und er akzeptierte dies: Der Aussätzige (Matthäus 8,2), der geheilte Blindgeborene (Johannes 9,38) und die Jünger (Matthäus 14,33) fielen vor ihm nieder. Dies ist nach der Bibel der höchste Ausdruck der Anbetung und Huldigung. Für das Gebet an den Heiligen Geist (z.B. in dem Kirchenlied »Nun bitten wir den Heiligen Geist um den rechten Glauben allermeist« von Berthold von Regensburg) finden wir in der Bibel jedoch keinen Hinweis. Das Gebet kennt also nach der Bibel nur zwei Adressen: Gott den Vater und Jesus Christus, den Sohn Gottes. Bibelstellen © 2019 by Karl-Heinz Vanheiden (Textstand 19.10)

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